Güterwagen weltweit: Nach Allzeithoch folgt Marktberuhigung – Konjunkturpakete werden Nachfragerückgänge nicht in allen Regionen kompensieren können

Neue Studie zum weltweiten Güterwagenmarkt

Die COVID-19-Pandemie hat auch den weltweiten Markt für Güterwagen fest im Griff, allerdings in sehr verschiedenen Dynamiken. Auch ohne den Einfluss der Pandemie war ein Abschwung der Auslieferungszahlen in diesem zyklischen Geschäft zu beobachten. Der Rückgang der weltweiten Produktion und Transportnachfrage erwischt die Branche nun in einer ohnehin schwächeren Phase. Staatliche Konjunkturprogramme können dies nicht überall und nur teilweise kompensieren. Zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle Studie „Freight Wagons – Global Market Trends“, in welcher SCI Verkehr die individuellen Entwicklungen des Güterwagenmarktes in den unterschiedlichen Marktregionen analysiert.

 

Nach dem Allzeithoch 2018/2019 begann zum Ende des Jahres 2019 bereits eine Phase der Marktberuhigung, auch ohne die Einflüsse der COVID-19-Pandemie. Hauptsächlich sind dafür die einflussreichen Ländermärkte China und Russland verantwortlich: China Railways hat seine selbst gesteckten Ziele in Form eines Beschaffungsplanes mit bis zu 210.000 Güterwagen zwischen 2018 und 2020 relativ deutlich nicht erfüllt, während in Russland der Prozess der Flottenerneuerung, der in den vergangenen Jahren für umfangreiche Beschaffungen sorgte, weitgehend abgeschlossen ist.

Im Vergleich der Leitmärkte wird allein für Asien noch ein Wachstum im Zeithorizont 2018-2023 erwartet, welches hauptsächlich in Indien erzielt wird. China als einer der wichtigsten Wachstumsmotoren der Vergangenheit scheint einen eher seltenen Paradigmenwechsel eingeleitet zu haben und beschafft auf mittlerem Niveau. In Nordamerika sind zwischenzeitliche Beschaffungsspitzen jüngst vergangen und der Markt kühlt langsam ab (-0,7% p.a. gemessen in EUR), während in der GUS (CIS) die Flotte in den letzten Jahren umfänglich modernisiert wurde und die Nachfrage nach neuem Rollmaterial sich deutlich abschwächt.

Auch in Europa hat der Prozess der Marktberuhigung Ende 2019 begonnen, nachdem die zwischenzeitlich sehr hohe Nachfrage nach verschiedenen Wagentypen (z. B. Stahlwagen, Autotransportwagen, Intermodalwagen) bedient wurde. Zeitweise hat die hohe Nachfrage das Angebot in einigen Güterwagensegmenten überstiegen und zu signifikanten Preissteigerungen geführt.

Im Rahmen des Nachfragerückgangs erholen sich derzeit auch die Preise wieder. SCI Verkehr erwartet zwar ein insgesamt steigendes Marktvolumen im betrachteten Zeithorizont bis zum Jahr 2023 auf ca. 1,2 Mrd. EUR, allerdings liegt der erwartete Anstieg unterhalb der berücksichtigten und kalkulierten Inflationsentwicklung. Effektiv sind mittelfristig leicht sinkende Auslieferungsstückzahlen zu erwarten.

Die im Rahmen der COVID-19-Pandemie sowohl europaweit als auch national initiierten Konjunkturpakete (letztere allen voran in Deutschland und Frankreich) sowie der generell zunehmende Einfluss der Klimapolitik auf die europäischen Regierungen besitzen hohes Potential, sich positiv auf den Schienengüterverkehr und damit die Nachfrage nach Güterwagen auswirken und die krisenbedingten Nachfragerückgänge abdämpfen können.

Die Marktstudie „Freight Wagons – Global Markt Trends“ ist ab 15. Juni 2020 in englischer Sprache bei der SCI Verkehr GmbH erhältlich (www.sci.de/shop/). Für die Studie steht ebenfalls ein Datenanhang im Excel-Format zur Verfügung, der alle in der Studie enthaltenen Zahlen transparent und übersichtlich aufbereitet. Die einzelnen Marktregionen stehen ebenfalls zum separaten Kauf zur Verfügung.

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