Wie Neumünster die LKW auf die Schiene holen könnte

Beratungsgesellschaft legt neues Konzept vor

Nach zwei vergeblichen Versuchen waren die Akten schon zugeklappt - nun sieht es so aus, als käme die Idee eines zentralen Güterumschlagplatzes auf dem Güterbahnhofsgelände doch wieder ins Rollen. Unter dem Titel "Güterverkehr über Neumünster" legte Ulrich Krey von der Beratungsgesellschaft SCI Verkehr GmbH am Mittwochabend auf einer Veranstaltung der Wirtschaftsagentur Neumünster im LOG-IN ein neues Konzept vor.

"Wir haben den Zentrumsgedanken ein bisschen rausgenommen", so Krey bei der Erläuterung seines Konzeptes. Im Wesentlichen sieht es eine stufenweise Entwicklung vor - von der Ladestraße über ein einfaches Terminal bis zum Logistik-Center. Dabei seien Vorleistungen erforderlich; die Entwicklungsplanung sollte vorläufig in den Händen der Stadt liegen, eine Betriebsgesellschaft müsse die Interessen bündeln - vor allem müsse aktiv Lobbying betrieben werden.

Potenziale seien vorhanden, so Krey. Pro Tag und Richtung führen etwa 3000 LKW-Züge an Neumünster nach Süddeutschland und weiter zur iberischen Halbinsel vorbei. "Wenn wir davon drei bis fünf Prozent bekommen könnten, dann wäre das schon sehr gut".

Wie die Entwicklung aussehen könnte, skizzierte Krey so: Ein Bahnterminal könnte zusätzlich zu dem bestehenden Verkehr die Strecke Neumünster - Sylt im Shuttle-Dienst bedienen. In der Ausbauphase sei eine Kooperation von Neumünster und Kiel wünschenswert, etwa unter dem Motto "Ein Tarifpunkt, zwei Betriebsstätten". Ein "bunter Zug" zwischen Neumünster und dem Rhein-Main-Gebiet könnte als Nächstes eingerichtet werden.

Später können das komplettiert werden - etwa durch "zielreine" Güterverbindungen zwischen Neumünster und Süddeutschland. Den Shuttle-Dienst nach Sylt hält Krey innerhalb von 18 Monaten für machbar.

"Wir haben das Gutachten als gute Handlungsgrundlage empfunden", bewertet Bernhard Hörst, Fachbereichsleiter Stadtentwicklung und Zukunftsaufgaben bei der Stadt Neumünster, die SCI-Konzeption. Hörst sieht zwei mögliche Schienen der Umsetzung: Die Planung sollte über die Stadt und ihren Fachbereich Planung erfolgen, die Umsetzung über die Wirtschaftsagentur.

Quelle: Kieler Nachrichten, Neumünster, 28. März 2003


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