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Güterzentrum wieder im Gespräch

Neumünster könnte als Logistikschwerpunkt bald überregional von sich reden machen. Die Pläne für ein Güterverkehrszentrum standen im Mittelpunkt einer Info-Veranstaltung.

Nach zwei gescheiterten Anläufen hatte die Stadt das Kapitel eines kombinierten Güterverkehrszentrums eigentlich bereits zugeschlagen, als im Oktober 2001 eine Trias aus Industrie- und Handelskammer, hiesigen Spediteuren und auf den Markt drängenden privaten Eisenbahnunternehmen an die Stadt herantrat und sie ermunterte, entsprechende Planungen neu aufzugreifen.

Zielrichtung war die Wiederbelebung der Anfang der 90er-Jahre eingestellten "rollenden Landstraße". Eine Arbeitsgruppe bei der Stadtverwaltung lotet seither unter Beteiligung der IHK Kiel die Chancen eines Güterverkehrszentrums auf dem Gelände des ehemaligen Güterbahnhofs aus. Die ersten Ergebnisse eines vom Wirtschaftsministerium geförderten Gutachtens wurden am Mittwochabend im Log-In vorgestellt.

Ermutigende Ergebnisse

Ulrich Krey vom beauftragten Ingenieurbüro SCI Verkehr GmbH kam in der Studie zu ermutigenden Ergebnissen. Neumünster habe als Verkehrsknotenpunkt mit fast perfekten Schienen- und Straßenanbindungen eine lange Erfahrung. Das Gelände südlich der Max-Johannsen-Brücke sei ideal für ein Bahnterminal, da hier die Gleisinfrastruktur vorhanden sei.

Die Flächen im Besitz der DB-Immo seien noch nicht entwidmet und stünden zum Kauf oder zur Pacht zur Verfügung. Plänen zur Wiederbelebung der "rollenden Landstraße" erteilte der Verkehrsexperte allerdings eine klare Absage: "Das rechnet sich nicht, oder nur, wenn es subventioniert wird".

Die von der SCI erstellte Markt- und Potenzialanalyse ermittelte als Nachfrager eines solchen kombinierten Güterverkehrs vor allem zwei Gruppen: den Großhandel sowie den Speditions- und Logistiksektor

"Platzhirsch" Voigt setzt bereits jetzt im Sylt-Verkehr auf die Zusammenarbeit mit der Nordfriesischen Verkehrs AG. Es gebe weitere Logistikunternehmer, die sich für ein Logistik-Terminal im Herzen Schleswig-Holsteins interessieren. Das Gutachten empfiehlt eine modular gestaffelte Entwicklung von einer kostengünstigen Ladestraße (wie schon von der NVAG genutzt wird) über eine einfache Umschlaganlage (geschätzte Kosten: 1,4 Millionen Euro) zum Bahnterminal (2,4 Millionen Euro).

Am Ende der Entwicklung könnte einmal das "Neuloc", das Neumünsteraner Logistik Center (Kostenpunkt: bis zu 10 Millionen Euro), stehen. Konservativ geschätzt könnten hier bis zu fünf Prozent des Frachtaufkommens abgewickelt werden. Die Stadt Neumünster könne nur Anschieber der Entwicklung sein und sich nur kurz in einer Art Vorläufergesellschaft engagieren.

Eine spannende Frage war der Arbeitsplatzeffekt für die Region. Krey: "Ein Richtwert nennt 55 Arbeitsplätze pro Hektar entwickelter Logistikfläche". Bei insgesamt zwölf Hektar eine große Chance.

Quelle: Holsteiner Courier, Neumünster, 28.03.2003


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