Der Weltmarkt für Stadt- und Straßenbahnen durchläuft ein Zwischentief - Das jährliche Marktvolumen sank auf 1,5 Mrd. Euro(14.06.2006) 2005/2006 lag der jährliche Umsatz bei der Neubeschaffung von Stadt- und Straßenbahnen bei 1,5 Mrd. Euro. Dies ist im Vergleich zu 2002 ein Minus von über 200 Mio. Euro / Jahr. Gleichzeitig sank die Zahl der Fahrzeugauslieferungen in diesem Zeitraum auf unter 700 Fahrzeuge / Jahr (ein Rückgang von über 300 Fahrzeuge / Jahr). Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie zum weltweiten Markt für Stadt- und Straßenbahnen, die der Brancheninsider SCI Verkehr GmbH erstellt hat. Der weltweite Markt für Schienenneufahrzeuge umfasst ein durchschnittliches jährliches Marktvolumen von fast 20 Mrd. Euro. 7,5% dieses Marktes entfallen auf das Segment der Stadt- und Straßenbahnen (den so genannten Light-Rail-Vehicles oder kurz LRV). Wichtigste Marktregion für den Absatz von Light-Rail-Vehicles ist nach wie vor Westeuropa. Etwa zwei Drittel des jährlichen Marktvolumens werden hier umgesetzt. Leitmarkt war bislang Deutschland. Durch die angespannte Haushaltssituation und den daraus resultierenden Kürzungen der Finanzmittel ist es hier zu einem deutlichen Einbruch der Nachfrage gekommen. 2006 werden nur noch 100 Fahrzeuge ausgeliefert, dies sind 150 Fahrzeuge weniger als im Jahr 2002. Durch seine vielen Neubauprojekte hat sich Frankreich zwischen 2002 und 2007 zum größten LRV-Markt in Westeuropa entwickelt. ![]() Abbildung: Verteilung Marktvolumen nach Weltmarkt-Regionen (2002-2007) Der osteuropäische Markt ist für westeuropäische Hersteller immer noch geprägt durch nicht wettbewerbsfähige Preise. Dennoch konnten sich aber auch westeuropäische Anbieter zunehmend gegen die heimische Konkurrenz behaupten. Der nordamerikanische LRV-Markt profitiert vor allem von den derzeit in Bau oder Planung befindlichen Neu- und Ausbauprojekten, welche in den kommenden Jahren ein LRV-Marktvolumen von ca. 180 Mio. Euro pro Jahr bewirken. Interessant sind hier die erzielbaren LRV-Quadratmeterpreise, welche im weltweiten Vergleich die höchsten Werte erlangen. In Asien gibt es Planungen in fast allen Ländern. Aufgrund der ungeklärten Finanzierung ist die Realisierung aber bis 2011 meist sehr fraglich. "Ab 2010 wird die Zahl der Fahrzeuglieferungen weltweit wieder spürbar steigen", so Alexander Schaeffer LRV-Experte der SCI Verkehr GmbH. "Der weltweite LRV-Markt bleibt daher ein interessantes Geschäftsfeld für Schienenfahrzeughersteller und die Zulieferindustrie." Beim Fahrzeugpreis zeichnete sich in den letzten Jahren infolge des zunehmenden Einsatzes von hochwertigen Komponenten und westlicher Standards weltweit eine Preissteigerung ab. Der bisherige Trend zu Niederflurfahrzeugen bleibt weiter bestehen. Dennoch ist deutlich eine Abkehr von zu 100% in Niederflurbauweise ausgeführten Fahrzeugen erkennbar, da sich die Störanfälligkeit dieser technisch sehr anspruchsvollen Fahrzeuge als zu hoch herausgestellt hat. Bei aktuellen Beschaffungen wird zunehmend Wert auf hohe Zuverlässigkeit und geringe Störanfälligkeit gelegt. Da gleichzeitig der ebenerdige Einstieg favorisiert wird, beschaffen die Verkehrsunternehmen zunehmend Fahrzeuge, welche nur zum Teil in Niederflurbauweise gefertigt sind. Weitere Informationen zur Studie unter: www.light-rail-vehicles.de Herr Alexander Schaeffer |
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